Schwindeldiagnostik

Schwindeldiagnostik

Unsere Schwindelambulanz verfügt über umfassende Möglichkeiten zur Schwindeldiagnostik.

Schwindeldiagnostik Ablauf

Eine Schwindeldiagnostik kann aus verschiedenen Untersuchungen bestehen. Die Ausgangsbasis einer Schwindeldiagnostik bildet die sogenannte Anamnese. Hierbei handelt es sich um ein Vorgespräch zwischen Arzt und Patient, bei welchem Details zu den Symptomen und der Krankheitshistorie des Patienten erfragt werden. Bei einer Schwindeldiagnostik durch einen HNO-Arzt können dann in einem weiteren Schritt eine standardisierte HNO-Untersuchung (insbesondere der Ohren) und ein orientierender neurologischer Status erfolgen. Daraufhin kann dann je nach Bedarf auch eine apparative Diagnostik des Schwindels eingeleitet werden.

Das Ziel der Schwindeldiagnostik ist es, die Ursache des Schwindels zu ermitteln. Nur so kann eine gezielte Behandlung eingeleitet und die Lebensqualität des Patienten verbessert werden. Je nach Ursache des Schwindels kann die Behandlung unterschiedlich aussehen. Mögliche Behandlungsansätze sind die Einnahme von Medikamenten, eine physikalische Therapie oder auch chirurgische Eingriffe.

Unsere diagnostischen Möglichkeiten

Sie wünschen eine Untersuchung für Ihren akuten oder chronischen Schwindel? Dann sind Sie in der Schwindelambulanz Hadamar in guten Händen. Unser Leistungsangebot umfasst eine Vielzahl an Möglichkeiten für eine präzise Schwindeldiagnostik. 

HNO-Untersuchung und Schwindelfragebogen

Fundament einer jeden Schwindeldiagnostik stellt eine umfassende Anamnese des Schwindels dar. Häufigkeit, zeitlicher Verlauf, Intensität, Qualität und bereits unternommene Therapieversuche und durchgeführte Diagnostik sind von enormer Wichtigkeit. 
Vor der apparativen Diagnostik sollte natürlich zusätzlich eine standardisierte HNO-Untersuchung insbesondere der Ohren und ein orientierender neurologischer Status durchgeführt werden.

Audiometrie

Das Innenohr besteht aus der Schnecke (Cochlea), in welcher sich das Hörorgan befindet sowie aus dem Vestibularorgan mit Utriculus, Sacculus und den 3 Bogengängen. Im Hörnerv, dem achten Hirnnerven laufen sowohl die Fasern des Hörorgans als auch des Gleichgewichtsorgans. 
Daher wird er auch als Nervus Vestibulocochlearis bezeichnet, Aufgrund der engen gemeinsamen anatomischen Beziehungen ist bei einigen Schwindelformen neben dem Gleichgewicht auch das Hören beeinträchtigt. Daher gehört eine ausführliche Prüfung des Gehörs zu jeder Vestibularisdiagnostik.  

Klinische Nystagmusprüfung, Lage- und Lagerungsprüfung

Die Untersuchung auf spontane oder provozierbare Augenbewegungen unter einer speziellen Brille, welche den Patienten nicht fokussieren das Auge scharfstellen lässt, ist die Basisuntersuchung einer jeden weiterführenden Schwindeluntersuchung und lässt weitreichende Schlüsse auf die Schwindelursachen zu. So werden die Reaktionen des Gleichgewichts auf bestimmte Lagen und Lagerungen standardisiert geprüft.

Tympanogramm

Das Tympanogramm stellt eine Druckmessung des Trommelfells dar und drückt die Schwingungsfähigkeit in einer Impedanzkurve zum Ausdruck. Hier können sich Rückschlüsse auf eine Versteifung, Erschlaffung oder mangelnde Hinterlüftung des Trommelfells ziehen lassen.

TEOAE und DPOAE

Die TOAE- und DPOAE-Tests dienen der Funktionskontrolle der äußeren Haarzellen bei verschiedenen Störungen des Innenohres. Die otoakustischen Emissionen reagieren sensibel auf Innenohrschäden, nehmen jedoch mit zunehmendem Alter ab.
Der Test der OAEs ist eine objektive Untersuchung, das heißt, der Patient arbeitet ist passiv und kann durch sein Verhalten das Testresultat nicht beeinflussen. Die Ableitung der TEOAEs und DPOAEs beruht auf der Tatsache, dass von den äußeren Haarzellen bei Erregung ausgesendete Vibrationen am Trommelfell gemessen werden können.

Videokalorimetrie

Bei der Kalorimetrie oder kurz Kalorik handelt es sich um ein thermisches Testverfahren eines bestimmten Anteils des Vestibularorgans. Aufgrund der anatomischen Lage wird bei einer Reizung des Gehörgangs durch warme oder kalte Luft bzw. Wasser der seitliche Bogengang des Gleichgewichtsorgans gereizt. Bei einem funktionsfähigen lateralen Bogengang lässt sich beim Patienten ein leichter Drehschwindel auslösen, welcher sich durch unwillkürliche Augenbewegungen (Nystagmen) bemerkbar macht. Diese Nystagmen sind dann unter der Frenzel-Brille gut sichtbar und auswertbar. Die Kalorik ist ein relativ altes und erprobtes Verfahren zur Diagnostik von Drehschwindel. Bei der Videokalorimetrie werden diese Nystagmen mittels Videobrille aufgezeichnet, analysiert und mit der Messung der Gegenseite abgeglichen. Dadurch lassen sich Rückschlüsse auf die Funktion dieses Anteils des Vestibularorgans ziehen.

Video-Kopfimpulstest

Der Kopf-Impuls-Test, kurz KIT, ist ein klinischer Funktionstest, der in der Schwindel-Diagnostik zur Untersuchung der Bogengangs-Funktion eingesetzt wird. Der klinische Test wird nach den Erstbeschreibern auch als Halmagyi-Curthoys-Kopfimpulstest oder als Halmagyi-Manöver bezeichnet. Dabei wird der Proband angewiesen, dem Untersucher auf die Nasenspitze zu schauen und diesen Punkt mit den Augen zu fixieren. Dann wird der Kopf des Patienten unwillkürlich mit hoher Geschwindigkeit aber geringem Bewegungsausmaß zur Seite gedreht. Gelingt es dem Patienten, die Nasenspitze des Untersuchers fixiert zu halten, ist der Test unauffällig und spricht für einen funktionierenden seitlichen Bogengang. Grundlage dieser Untersuchung ist der sogenannte Vestibulo-okuläre Reflex (VOR).
Durch Untersuchung mittels Videobrille kann die Funktion des VOR objektiviert werden. Darüber hinaus können so nicht nur der laterale Bogengang gut untersucht werden, sondern auch der hintere und der vordere Bogengang. So kann der Drehschwindel in allen Ebenen gut diagnostiziert werden.

cVEMPs

cVEMP steht für "Zervikal Vestibulär Evozierte Myogene Potentiale". Mit den cVEMPs wird der Sacculus geprüft, aber z.B. auch der Nervus vestibularis inferior (inferiore Gleichgewichtsnerv). Der Sacculus ist - anders als die Bogengänge - für das Wahrnehmen von vertikalen Bewegungen verantwortlich. Die Messung dient als Ergänzung zur Diagnostik der Bogengänge. Die Untersuchung der VEMPs wird für die Untersuchung auf Erkrankungen wie den Morbus Menière, den teilweisen oder totalen Vestibularisausfall/ Neuritis Vestibularis, vestibuläre Migräne, Vestibularisschwannom oder Otosklerose eingesetzt.
Bei der cVEMP-Messung nutzt man den vestibulo-collischen Reflex, also eine Reflex-Verbindung zwischen Gleichgewichtsorgan und Halsmuskulatur.

oVEMPs

oVEMPs sind "okulär Vestibulär evozierte Myogene Potentiale". Mit dem oVEMPs wird der Utriculus geprüft, aber z.B. auch der Nervus vestibularis superior (superiorer Gleichgewichtsnerv). Der Utriculus ist für das Wahrnehmen von horizontalen Bewegungen verantwortlich. Die Messung dient ebenfalls als Ergänzung zu den Bogengangs-Untersuchungen und wird z.B. für die Diagnose von Bogengangdehiszenz (Superior Semicircular Canal Dehiscence SSCD) oder totalem Vestibularisausfall eingesetzt.
Bei der oVEMP-Messung nutzt man den vestibulo-okulären Reflex, also eine Reflex-Verbindung zwischen Gleichgewichtsorgan und Augenmuskulatur.

Auditory Brainstem Response (ABR)

ABR steht für "automated brainstem response", ist synonym mit "brainstem evoked response audiometry (BERA)" und wird im Deutschen mit Hirnstammaudiometrie übersetzt. Hier wird ein EEG zur Messung von akustisch provozierten Hirnströmen, sogenannten FAEPs angelegt. Die abgeleiteten Nervenpotenziale entsprechen den anatomischen Strukturen der Hörbahn. Über diese Wellenbilder lassen sich einerseits die Qualität Reizweiterleitung des Hörnervs im Seitenvergleich und anhand von Vergleichsdaten beurteilen, andererseits kann eine objektive Bestimmung der Hörschwelle durchgeführt werden. 

VertiGuard® Posturografie

VertiGuard® ist eine mobile Posturografie-Untersuchung. Dabei werden Schwankung des Patienten in Bewegung, also beim Gehen und Ausführung verschiedener Übungen mit speziellen Sensoren direkt am Körperschwerpunkt. Neben der Diagnostik von Schwindelerkrankungen ist auch die Therapie von chronischen Schwindelerkrankungen mittels VertiGuard® möglich.
Mehr Informationen finden Sie auf der Seite des Herstellers Zeisberg Medizintechnik und im unten verlinkten Fernsehbeitrag.

VertiGuard® Posturografie

Kostenübernahme der Schwindeldiagnostik durch Krankenkassen

Die Kostenübernahme für eine Schwindeldiagnostik hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu gehören zum Beispiel der jeweilige Versicherungsstatus des Patienten und die Art der Untersuchungen.

In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Schwindeldiagnostik nur begrenzt. Die genauen Bedingungen und der Umfang der Kostenübernahme können jedoch je nach Krankenkasse und Tarif variieren. Im Zweifelsfall sollten Sie sich vorab also bei Ihrer Krankenkasse erkundigen. 

Bei einer Schwindeldiagnostik handelt es sich in dem meisten Fällen um eine komplexe Diagnose, die eine Vielzahl von Untersuchungen erfordert. Deshalb werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen hierfür meistens leider nicht übernommen. Die gesetzlichen Krankenkassen müssen die Versorgung aller Versicherten gewährleisten und von daher genau abwägen, welche Kosten für welche Untersuchungen übernommen werden können.

Häufige Fragen zur Schwindeldiagnostik

1. Was ist eine Schwindeldiagnostik?

Eine Schwindeldiagnostik beinhaltet eine ausführliche medizinische Untersuchung, um die Ursachen für die Schwindelbeschwerden eines Patienten/einer Patientin zu ergründen.

2. Was wird bei einer Schwindeldiagnostik gemacht?

Eine Schwindeldiagnostik beginnt mit einem ausführlichen Vorgespräch. Der behandelnde Arzt macht sich ein ausführliches Bild von den Beschwerden des Patienten und dessen Krankheitshistorie. Es folgen standardisierte HNO Untersuchungen und die Feststellung eines neurologischen Status, ehe in einem nächsten Schritt eine apparative Diagnostik erfolgen kann.

3. Wie lange dauert eine Schwindeldiagnostik?

Wie lange eine Schwindeldiagnostik dauert, lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Dies hängt von der Art des Schwindels und von der individuellen Situation des Patienten ab. Der behandelnde Arzt wird den Patienten jedoch über die ungefähre Dauer und den Ablauf zur Schwindeldiagnostik informieren.

4. Welchen Arzt sollte man für eine Schwindeldiagnostik aufsuchen?

Die Ursachen für das Symptom Schwindel sind nicht immer leicht zu ergründen. Aus diesem Grund kann es nötig sein, dass verschiedene Ärzte für die Ursachenermittlung nötig sind. Allerdings bildet ein HNO-Arzt eine gute Anlaufstelle, da mehr als ein Drittel aller Schwindelbeschwerden ihren Ursprung im HNO-Bereich haben.

Ihr HNO-Arzt für Schwindeldiagnostik

Mein Name ist Dr. med. Daniel Slotosch. Als HNO-Arzt habe ich mich auf HNO-Heilkunde, Chirotherapie, Osteopathie und ambulante Operationen spezialisiert. Seit 2011 praktiziere ich als niedergelassener HNO-Arzt in der hessischen Stadt Hadamar. Darüberhinaus habe ich die Schwindelambulanz Hadamar ins Leben gerufen. Diese ist eine private Sprechstunde und bietet umfassende Möglichkeiten zur Schwindeldiagnostik an. Mein Team und ich freuen uns auf Ihren Besuch.

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Terminvereinbarung in der Schwindelambulanz

Sollten Sie mit akuten Schwindelbeschwerden zu kämpfen haben, sind Sie ein Notfallpatient und benötigen keinen Termin. Sie können ohne Voranmeldung in die Praxis kommen. Bei chronischen Schwindelbeschwerden empfiehlt sich eine Terminvereinbarung, damit alle notwendigen Untersuchungen für Sie geplant werden können. Am einfachsten ist die Terminvereinbarung über unser Kontaktformular oder per Email. Wir kontaktieren Sie dann umgehend.
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